Der Antrag für die vertragliche Regelung der Zuschüsse für das Volksbildungswerk Obertshausen war auf der Tagesordnung für den Sport-, Jugend- und Kulturausschuß (SJK) sowie den Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuß (HFW).

Da die FDP nicht mit einer Fraktion vertreten ist, muß der Ausschuß erst beschließen, ob die fraktionslose Stadtverordnete Elke Kunde ihren Antrag selber vorstellen darf.

Im SJK wurde dies positiv entschieden und der Antrag wurde behandelt.

Elke Kunde wies darauf hin, daß die von den "Bürger für Obertshausen" vertretene Argumentation über angebliche Doppelstrukturen zu Lasten des städtischen Haushaltes aufgrund der Gesundheitspräventionskurse und ihrer angeblichen Konkurrenz zu den Sportvereinen nicht haltbar wäre. Auf der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung des VBW wurde dies von ihr explizit beim Vorstand hinterfragt - die kritisierten Kurse wären nicht zuschußbedürftig aufgrund der hohen Teilnehmerzahl (fast alle ausgebucht) und tragen daher sogar zur Deckung der fixen Kosten bei. Der Zuschußbedarf eines Kurses im Bereich Volkshochschule resultiere vor allem aus niedrigen Teilnehmerzahlen und nicht aus Themen. Die Kurse "Deutsch für Ausländer" und "Englisch" wären z. B. auch ausgebucht.
Eine theoretische Einstellung der Gesundheitspräventionskurse im VBW würde den städt. Zuschußbedarf daher erhöhen.

Der von einigen Sportvereinen geforderte "runde Tisch" mit dem VBW soll nach Auffassung von Elke Kunde trotzdem stattfinden - es solle dabei aber nicht um Verschiebung vorhandener Angebote von einem Verein auf den anderen gehen, sondern um Kooperationen zum Wohle beider Seiten, die das Angebot und die Vielfalt für den Bürger erhöhen.

Erstaunlicherweise scheint es kein breiter Konsens zu sein, das Volksbildungswerk mit Musikschule wieder auf vertraglicher Basis bezuschussen zu wollen. Seitens der SPD wurde angeführt, es lägen bereits Vertragsentwürfe vor, was der Bürgermeister dementierte. Seitens der "Bürger für Obertshausen" wurde die Kriterienliste im Antrag als "einengend" kritisiert.
Die CDU signalisierte Zustimmung für den Antrag.

Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuß hingegen wurde der Antrag nicht diskutiert - die Ausschußmitglieder von SPD, Grüne und Bürger für Obertshausen stimmten gegen ein Rederecht der fraktionslosen Stadtverordneten Elke Kunde zur Vorstellung ihres Antrages.